Die Abteilung Judo des TBA stellt sich vor
Seit mehr als 50 Jahren gehört die Judo- Abteilung zu den erfolgreichsten Vereinen des Judo- Verbandes Rheinland. Die Erfolgsgeschichte begann 1967, als der Gründer Dietmar Gierth die ersten Interessierten in der Grundschule St. Peter zusammenrief. Schnell fanden sich immer mehr Begeisterte und trainierten ihren Körper und Geist mit der Kampfkunst Judo, was übersetzt der „sanfte Weg“ bedeutet. Im Trainingsalltag aber ist Judo ein Sport, der hohe Disziplin, hartes Training und einen starken Willen abverlangt. Als Individualsport bekannt, ist jeder selbst, zumindest zum größten Teil, für seinen Erfolg/Misserfolg verantwortlich. Erst nach einer mehrjährigen Grundausbildung zeigt sich, ob sie/er für den Wettkampf geeignet ist. Und hier trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Aber auch als Breitensportler gibt es neben dem Wettkampf Möglichkeiten Judo zu trainieren. Ob in Kata, als Kampfrichter oder neuerdings in Taiso – Judo kann sehr vielfältig sein.
Seit 1964 ist Judo olympische Disziplin. Damals begann das erste Turnier in dem Heimatland Japan. 2021, nach 57 Jahren, trifft sich die Judowelt wieder in Tokio.
Schon von Beginn an wurde in der Abteilung des TBA der Fokus auf den Wettkampf gelegt. Und so waren bzw. sind alle Trainer(innen) selbst erfolgreiche Wettkämpfer(innen) gewesen und haben sich gleichzeitig zum Trainer(in) ausbilden lassen. Damit war der Grundstein für eine sehr hohe Anzahl an gewonnenen Einzel- und Mannschaftstiteln gelegt. Viele Andernacher Judoka kämpften aktiv in der 1. und 2. Bundesliga.
Die deutschen Meister im Judo, Kerstin Doetsch und Achim Riegert, begannen ihre sportliche Karriere in Andernach und waren lange Zeit sehr erfolgreich. In allen Altersklassen tragen die Judoka des Turner-Bundes 1867 e.V. Andernach zum Erfolg des Vereins bei und stellen seit vielen Jahren auch regelmäßig Kaderathleten.
Mehr als 30 Judoka legten im Verlauf die Prüfung zum schwarzen Gürtel, dem Meistergrad, ab und sind, wenn auch weit verstreut, dem Judo treu geblieben. Das Motto „Kampf ohne Hass – und dabei stets mit fairen Regeln“ wird traditionell großgeschrieben.
Durch die Schulreform (Ganztagsschule) hat sich der Trend zum Breitensport verstärkt. Das heißt, es gibt immer weniger Schüler, die den langen Weg zum erfolgreichen Kämpfer einschlagen. Und dieser Trend ist leider bundesweit zu beobachten. Nur wenige finanzstarke Vereine, die über ein eigenes Dojo (Trainingsraum) verfügen und ganzjährig trainieren können, sind hier besser aufgestellt. Weniger Wettkämpfer heißt in der Folge auch weniger Trainer, die ihr Wissen und die eigene Erfahrung weitergeben können! Ein Teufelskreis.
Im Jahr 2019 hatte der Andernacher Kevin Bogdanov die Rangliste der AK U18 im Judo-Verband gewonnen und war damit bereits im ersten Jahr dieser AK sehr erfolgreich. Zwei weitere Kämpfer landeten unter den ersten zehn Plätzen und waren damit der Beleg für eine gute Nachwuchsarbeit. Und dann kam Corona und das Aus für Training und Wettkampf. Mit hohem Aufwand (Hygienekonzept) und Kosten wurde im vergangenen Sommer ein Restart gewagt. Der dauerte dann leider nur knapp drei Monate. Lukas Gärtner bietet zwischenzeitlich ein kurzweiliges home training an. Diese Trainingsvariante ist mittlerweile weit verbreitet, ersetzen aber nicht das Treffen mit der ganzen Gruppe in der Turnhalle. Wann mit dem Kontakttraining in der Halle begonnen werden kann ist z. Z. noch völlig offen. Selbst die seit vielen Jahren bewährten Anfängerkurse müssen ruhen und die Wartelisten werden immer länger.
Auch wenn es zahlenmäßig weniger geworden sind. Es gibt sie noch, die Talente und dafür lohnt es sich zu kämpfen. Wer erst einmal mit Judosport infiziert ist – lebt Judo!